Wieck ist neben Born der einzige Ort auf dem Darß, der nicht an der Ostsee,…

Paul Müller-Kaempff – ein Maler auf Fischland-Darß-Zingst
Paul Müller-Kaempff gehört zu den Pionieren auf dem Darß. Der deutsche Maler, Lithograf und Zeichner ist Mitbegründer der Künstlerkolonie in Ahrenshoop. Bei einem Aufenthalt auf Fischland-Darß-Zingst entdeckte der Maler das kleine Fischerdorf und verliebte sich in das Dorf und die Halbinsel. Kein Wunder, ist die Schönheit der Halbinsel doch legendär. Viele seiner Bilder haben den Darß zum Thema.
Paul Müller-Kaempff – Gründervater der Künstlerkolonie in Ahrenshoop
Geboren wurde Paul Müller-Kaempff am 16. Oktober 1862 in Oldenburg. Bereits als Schüler erhielt er eine künstlerische Ausbildung an der Akademie Düsseldorf. Außerdem lernte er von 1883 bis 1886 bei Gustav Schönleber an der Akademie Karlsruhe. Im Meisteratelier von Hans Fredrik Gude machte Paul Müller-Kaempff an der Berliner Akademie seinen Abschluss. Schon Ende des 19. Jahrhunderts zählte Paul Müller-Kaempff zu den bekanntesten und fortschrittlichsten Landschaftsmalern seiner Zeit.
Seine intensivste Schaffensphase liegt in Ahrenshoop. Sie macht den Maler bekannt und hier gründete er mit anderen Künstlern die Künstlerkolonie Ahrenshoop samt Malschule. Einer Überlieferung zufolge soll der Maler 1889 bei einer Wanderung mit seinem Freund aus Studienzeiten, Oskar Frenzel, das Fischerdorf entdeckt haben.
1892 baute sich Paul Müller-Kaempff ein Pensions- und Atelierhaus in Ahrenshoop. 1884 entstand die Malschule St. Lucas. Andere Künstler folgten ihm und so wurde Ahrenshoop zur Heimat vieler Maler, unter anderem Anna Gerresheim, Fritz Grebe und Theobald Schorn. Gemeinsam mit Theobald Schorn war er im Jahr 1909 maßgeblich am Bau des Kunstkaten Ahrenshoop beteiligt.
In den Jahren in Ahrenshoop perfektionierte Paul Müller-Kaempff seinen Malstil vor allem technisch. Noch heute ist Paul Müller-Kaempff einer der bekanntesten und angesehensten Maler Mecklenburgs. Seine Bilder erzählen von der mecklenburgischen Ostseeküste, von schiefen Katen und windgeprägten Küsten.
Oldenburg war nie vergessen
Doch auch zu seiner Heimatstadt Oldenburg hielt Paul Müller-Kaempff immer einen engen Kontakt. Und so gründete der Maler mit seiner zukünftigen Frau 1904 den Oldenburger Kunstverein. Mit dem Oldenburger Bildhauer Kurt Boschen gewann Paul Müller-Kaempff 1905 den 1. Preis des Plakatwettbewerbs der Landes-Industrie- und Gewerbeausstellung Oldenburg. Für die Nordwestdeutsche Kunstausstellung wurde er in die Jury berufen. Noch im selben Jahr erhielt Paul Müller-Kaempff die Oldenburgische Staatsmedaille. Zum Professor wurde der Maler 1906 ernannt und gehörte von 1906 bis 1912 zur staatlichen oldenburgischen Kunstankaufskommission. 1907 war Paul Müller-Kaempff Mitbegründer der Vereinigung Nordwestdeutscher Künstler.
Paul Müller-Kaempff – einer erfolgreichsten Landschaftsmaler seiner Zeit
Sehr erfolgreich war Paul Müller-Kaempff als Landschaftsmaler. Neben Aquarellen, Gemälden, Zeichnungen und Pastellen sind von ihm auch zahlreiche Entwürfe für Möbel überliefert. Außerdem gestaltete er Postkarten. Paul Müller-Kaempff fertigte aber auch Lithografien für heimatmappen und illustrierte Bücher an. Seine Bilder wurden nicht nur von Museen bereits zu Lebzeiten gekauft. Auch viele private Sammler interessierten sich dafür. So erwarb Prinz Eitel Friedrich, der Zweitgeborene des Kaisers Wilhelm II., mehrere Werke für den kaiserlichen Hof.
Paul Müller-Kaempff starb am 05. Dezember in Berlin. Damals wurde er in einem heute verwilderten Teil des Wilmersdorfer Waldfriedhofes Stahnsdorf beerdigt. Im September 2017 wurde seine Urne auf dem Schifferfriedhof von Ahrenshoop beigesetzt.
Bildquelle: gemeinfrei