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Bernstein an den Darßer Stränden – die Tränen der Götter

Einst wollte Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios, unbedingt den Sonnenwagen seines Vaters lenken, um seinen Altersgenossen zu beweisen, dass er ein Göttersohn ist. Nach langem Betteln willigt der Vater ein. Doch Pheaton kann die Pferde des Sonnenwagens nicht bändigen. Die halbe Erde war schon verbrannt. Und so schleuderte Jupiter Phaeton mit einem seiner Blitze vom Wagen. Phaeton stürzte vom Wagen in den Himmelsfluss Eridanus, wo er ertrank. Seine Schwestern saßen am Ufer des Flusses. Dort erstarrten sie im Schmerz und wurden zu Bäumen und aus ihren Tränen wurden Bernstein. Seit dem werden die gelb-orangen Schmucksteine, der Bernstein an den Darßer Stränden, als die „Tränen der Götter“ bezeichnet.

Der Hellgold Darß

Hellgold – so heißt das altgriechische ḗlektron, die Bezeichnung für Bernstein. Die Darßer Strände sind bekannt für ihre Fülle an Bernstein. Besonders nach einem Sturm stehen die Chancen gut, auf Bernstein in verschiedenen Größen zu treffen. Von ganz kleinen Krümelchen bis zum etwa kindskopfgroßen Brocken reichen die Steinfunde. Letzterer ist allerdings nur selten anzutreffen. An den Stränden des Darß ist ein Fund gar nicht mal so unwahrscheinlich, denn bei einem ordentlichen Sturm aus Nordost werden die Schmucksteine angespült und sind dann zwischen Tang, Muscheln und Treibholz zu finden. Auch im seichten Wasser können Sie nach den begehrten gelb-orangen Steinen suchen.

Bernstein – das Gold des Meeres

Da Bernstein immer mal wieder bei einem Ostseeurlaub zu finden ist, gehen viele Urlauber davon aus, dass das Mineral nichts wert ist. Bernstein ist fossiles Harz von verschiedenen Pflanzen, mit unterschiedlich geologischen Alter. Der älteste Bernstein soll schlappe 310 Millionen Jahre auf dem Buckel haben. Das ist schon ein stattliches Alter.

Lassen Sie bei einem Strandspaziergang einfach mal den Blick schweifen. Besonders ideal für die Bernsteinsuche ist der Winter. Bei Wassertemperaturen von circa 4° Celsius hat das Wasser seine größte Dichte und der Bernstein schwebt auf dem salzigen Meerwasser.

Doch was ist der Bernstein eigentlich wert? Sie werden es nicht glauben, aber aufgrund der gestiegenen Nachfrage liegt der Preis pro Gramm Bernstein höher als der von Gold. Allerdings hat die Sache auch einen kleinen Haken. Denn ein Gramm Gold hat nicht das gleiche Volumen wie ein Gramm Bernstein. Ein Kubikzentimeter Gold bringt es auf 19 Gramm, ein Kubikzentimeter Bernstein gerade mal auf ein Gramm. Sie müssten also sehr viel Bernstein am Ostseestrand sammeln, um ein paar Euros zusammen zu bekommen. Außerdem dürfen Sie nur wenig Bernstein an den Stränden sammeln.

Was will der Bernstein in meiner Hand?

Und ist es überhaupt Bernstein, was Sie da am Ostseestrand gefunden haben? Eigentlich ist es gar nicht so schwierig zu testen, ob Sie Bernstein gefunden haben. Der Schmuckstein ist leicht und weich und schwimmt auf Salzwasser.

Bernstein können Sie an der Ostsee in vielen Farben finden. Der cognac-farbene Stein kommt am häufigsten vor. Seltener, aber auch möglich, sind braune bis schwarze Farbnuancen. Aber auch weiß-grau, blau oder grün sind als Farben für den Bernstein möglich.

Zu den berühmtesten Kunstobjekten, die aus Bernstein gefertigt sind, gehört das Bernsteinzimmer. Aber auch viele Schmuckstücke wie Ohrgehänge, Colliers und Ketten wurden und werden aus Bernstein gefertigt. Denn im Bernstein wohnt das Unsterbliche.

An den Stränden von Fischland-Darß-Zingst haben Sie gute Chancen, Bernstein zu finden, wenn Sie Ihren Ostseeurlaub in die kältere Jahreszeit gelegt haben. Natürlich können Sie auch im Sommer den einen oder anderen Stein finden. Allerdings werden die Fundstücke seltener.

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